
DAS ROTE JAHRZEHNT
UNSERE KLEINE DEUTSCHE KULTURREVOLUTION 1967-1977
Fischer Taschenbuch, Frankfurt 2003, 554 S., 12,90 €. Kiepenheuer & Witsch, Köln (2011), E-Book, 10,99 €Das „rote Jahrzehnt“ begann in der Bundesrepublik mit den Schüssen in Westberlin am 2. Juni 1967 und endete mit den Schüssen in Stammheim und der Ermordung Schleyers im „deutschen Herbst“ 1977. Das sind aber nur die Eckdaten einer bisher kaum irgendwo zusammenhängend beschriebenen Generationsgeschichte. Zwi-schen SDS und RAF erstreckte sich ein weites Feld jugendlicher und intellektueller Radikalismen, die in ihren – heiter oder schaurig anmutenden – Erscheinungsfor-men nur noch als spätabendliche Anekdoten existieren.
Von der „Kapital-Schulung“ bis zur „Betriebsarbeit“, vom „Kinderladen“ bis zur „Theoriearbeit“, vom „Antiimperialismus„ bis zur „Berufspraxis“ – schlechthin alles stand im Zeichen der Revolution. Ein erhebliches Segment dieser ersten Nach-kriegs-Generation hat über Jahre hinweg in einer geschlossenen Sphäre von „revo-lutionärer Politik“ gelebt. Wer zählt die Völker, nennt die Namen der maoistischen, leninistischen, stalinistischen, trotzkistischen, anarchistischen, spontaneistischen, syndikalistischen Gruppen, die die Szenerien dieses „roten Jahrzehnts“ bevölkerten!
Aber worum ging es denn eigentlich? Welche psychischen, materiellen, ideologi-schen Motivationen standen dahinter? Woher diese verbreiteten Halluzinationen ei-ner vor unsern Augen sich abspielenden Weltrevolution? Es kommt längst nicht mehr darauf an, diese Geschichte zu verteidigen oder zu denunzieren – sondern darauf, sie endlich einmal zusammenhängend zu erzählen. Das Bündel von Motiven noch einmal aufzuschnüren, das die Akteure damals getrieben hat. Und sich über die psychischen, intellektuellen und materiellen Folgen dieser Erfahrungen Rechen-schaft zu geben.
(Klappentext der Erstausgabe bei Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001)
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„Existenzialismus des Extrems”
Uwe-Justus Wenzel. Neue Zürcher Zeitung, 18/19. August 2001, -
„Irrungen, Wirrungen-Die Selbst(er)findung einer eneration”
Gabriele Metzler. Frankfurter Allgemeine Zeitung,, 02. Jul 2001 -
„1968 – Eine künstliche Erregung“
Karl Schlögel in: Literaturen, Juni 2001, -
„Sachbuecher des Monats”
Süddeutsche Zeitung., 02. Jun 2001 -
„Es war was faul im Staate Deutschland”
Stephan Wackwitz. Süddeutsche Zeitung,, 28. Mai 2001 -
„Ideologischer Irrgarten”
Klaus Naumann. Die Woche,, 18. Mai 2001 -
„Auf der Nadelspitze des eigenen Erlebens”
KD Wolff in Frankfurter Rundschau,, 07. Mai 2001 -
„Das schwarze Loch”
Richard Herzinger. Die Zeit,, 26. Apr 2001 -
„Es war die Verheißung”
Christian Semler. Die Tageszeitung,, 24. Apr 2001 -
„Süßer Wahn des Augenblicks”
Reinhard Mohr. Der Spiegel,, 14. Apr 2001
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Inhalt, Vorworte, Erstes Kapite (portugiesisch)
Eine Ausgabe in portugiesischer Sprache, übersetzt von Ulrich Dressel, ist im Herbst 2006 im Verlag Editora Unijuí (Ujuí, Brasilien) erschienen. Im Folgenden das Inhaltsverzeichnis, das Vorwort von Gilmar Antonio Bedin sowie das einleitende Kapitel „Das schwarze Loch“.
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Unveröffentlichtes aus „Das rote Jahrzehnt“
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LITERATURLISTE zum Radikalismus der 60/70er Jahre