DIE FARBE ROT

Ursprünge und Geschichte des Kommunismus

Verlag C.H. Beck, München 2017, 1135 S., Abb., 38,00 €

„Gerd Koenens epische Erzählung ‚Die Farbe Rot’, die von der antiken in die moderne Welt und bis heute reicht, holt den Kommunismus aus dem Reich der reinen ‚Ideen’ auf den Boden der wirklichen menschlichen Geschichte zurück. Sie macht auf neue Weise plausibel, warum Marxismus, Sozialismus und Kommunismus eine naheliegende Antwort auf die vom modernen Kapitalismus erzeugten Umwälzungen waren – aber auch, wie und weshalb der von Lenin begründete ‚Kommunismus’ als politisches Macht- und Gesellschaftssystem in Russland und anderswo in Terror und Paranoia endete.“ (Rückentitel)

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  • Gerd Koenen schildert in seinem großen Buch die Geschichte des Kommunis- mus als untrennbaren Teil der Entwicklung menschlicher Gesellschaften. Weit entfernt, nur eine exzentrische Idee des 19. Jahrhunderts zu sein, hat der Kommunismus tiefe Wurzeln in den religiösen Erzählungen, philosophischen Lehren, gelebten Sozialformen oder literarischen Utopien, gerade auch Europas.

    Marx war der erste, der im Moment des Durchbruchs eines industriellen Kapi-talismus die darin schlummernden neuen Möglichkeiten einer gesellschaftlichen Höherentwicklung und zugleich einer maßlosen menschlichen Degradation zusammengedacht hat. Das im „Kommunistischen Manifest“ formulierte Postulat einer „Assoziation, worin die freie Entwicklung eines Jeden die Bedingung der freien Entfaltung der freien Entfaltung Aller“ wäre, beschreibt bis heute gültig, wie weit wir von einer menschenwürdigen Gesellschaft entfernt sind.

    In der Katastrophe des Ersten Weltkriegs trennten sich die Wege eines emanzipativen, aber geschwächten westlichen Sozialismus und eines vom Führer der russischen Bolschewiki, Lenin, ideologisch und praktisch völlig neu formatierten, machtvoll agierenden „Kommunismus“ des 20. Jahrhunderts.

    Gerd Koenens analysiert als Erzähler mit großem Atem die Stationen dieser gewaltigen Geschichte, in der Humanismus und Terror, Kunst und Propaganda, Aufbau und Abbruch, Sieg und Niederlage so nahe beieinander gelegen haben wie nirgends sonst. Und die Metamorphosen seit 1989, allen voran Chinas, stellen viele Fragen noch einmal ganz neu.

  • „Ein Opus Magnum, ein voluminöses, erzählerisch geschriebenes Essay, eine Tiefenbohrung zu dem Ideenreservoir, aus dem sich der Kommunismus speiste.“

    Stefan Reinecke, Die Tageszeitung,, 20. Sep 2017
  • „Ein so unfassbar kluges, gebildetes, materialreiches Buch, dass ich wirklich vor Bewunderung auf die Knie gehe (...) Gerd Koenen ist unglaublich klug, aber er hat nie den Gestus des Bescheidwissers.“

    Thea Dorn, Verleihung des Bayerischen Buchpreises 2017,
  • „Wer Gerd Koenens archäologische Tiefenbohrungen nachvollzogen hat, kann die Welt nicht mehr ganz so sehen wie zuvor.“

    Mark Siemons, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung,, 16. Sep 2017
  • „Es mag angesichts eines Tausendseiters absonderlich klingen, aber Die Farbe Rot ist zu kurz. Wer Koenen über die ersten 1000 Seiten gefolgt ist, hätte gern noch mehr gelesen und sich dabei keineswegs gelangweilt.“

    Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung,, 29. Sep 2017
  • „Ein großer Wurf, anschaulich im Detail, thesenstark, brillant im Stil und frei von Romantik.“

    Matthias Dusini, Falter,, 25. Okt 2017
  • „Nicht-Fachleute aller Länder – lest dieses Buch.“

    Petra Kriszat, Allgemeine Zeitung Mainz,, 21. Okt 2017
  • „Koenen zerlegt Klischees und verkompliziert Vorgänge – eben weil sie nicht monokausal sind.“

    Thorsten Giersch, Handelsblatt online,, 13. Okt 2017
  • „Die Farbe Rot ist ein glänzend erzähltes, analytisch originelles Werk geworden, von dessen über tausend Seiten sich Interessierte nicht abschrecken lassen sollten. Denn der Autor betritt darin auch für Kenner Neuland.“

    Alexander Cammann, Die ZEIT,, 23. Nov 2017
  • „Ein faszinierendes und furchtbares, enorm fakten- und detailreiches Panorama – ein Buch für viele Jahre.“

    Bernhard Schulz, Tagesspiegel,, 01. Okt 2017
  • „Koenen hat eine große Fähigkeit, auf den ausgetretenen Pfaden (...) eine Fülle von Beobachtungen auszubreiten, denen man sonst nicht begegnet.“

    Herfried Münkler, Frankfurter Allgemeine Zeitung,, 30. Sep 2017
  • „Das 1000 Seiten starke Werk kann als Summe und Höhepunkt von Gerd Koenens bisherigen Forschungen gelten – und bietet reichlich Diskussionsstoff.“

    Stefan Nölke, MDR,, 23. Sep 2017
  • „Eine reiche Fundgrube von Beobachtungen und Fragestellungen, die dazu anregen, die Natur des Kommunismus von Grund auf neu zu überdenken.“

    Richard Herzinger, Die WELT,, 22. Sep 2017
  • Rastlose Flucht nach vorn

    Vorbei? Seid euch da bloß nicht so sicher: Gerd Koenen erzählt die Geschichte der kommunistischen Weltbewegung. Die Farbe Rot ist ein unvollkommenes Meisterwerk der historischen Analyse.

    Von Jens Bisky. Süddeutsche Zeitung, 29. Sep 2017
  • Wozu das alles?

    „Die Farbe Rot“: Gerd Koenen holt den Kommunismus in die Geschichte zurück.

    Mark Siemons, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung,, 16. Sep 2017
  • Vom Paradies hat Marx nie geträumt

    Das also war der Kommunismus: Gerd Koenen beschreibt umsichtig die Geschichte egalitärer Theorien und stößt dabei auf ihr fundamentales Paradox.

    Herfried Münkler, Frankfurter Allgemeine Zeitung,, 30. Sep 2017
  • Ist Rot tot?

    Gerd Koenen hat eine beunruhigende Geschichte der erfolgreichsten
    Ideologie der Neuzeit geschrieben.

    Richard Herzinger, Die Welt,, 22. Sep 2017
  • Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste Dezember 2017

    Nominierung für den Bayerischen Buchpreis, Februar 2018

    Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse, März 2018

    Karl Wilhelm Fricke-Preis der Bundesstiftung Aufarbeitung 2021